Am Ende des Swimfestivals, nach all den Ideen, den Listen, dem Tüfteln, dem Hoffen – in dieser ganz besonderen Mischung aus Wettkampf, Show und Gemeinschaft – war da vor allem eines: Adrenalin. Und zwar nicht im Wasser, sondern am Beckenrand, hinter der Zeitnahme, im Protokollraum, an der Medaillenstation, im Orga-Büro.
Wir hatten geplant, organisiert, gestaltet – aber was dann kam, war mehr als die Summe aller Vorbereitungen. Es war echt. Es war laut. Es war lebendig. Und ja – es war verdammt emotional.
Wenn die Musik zum Elimination Race anschwoll und das Licht im Südbad flackerte, standen auch wir da – mit klopfenden Herzen. Nicht nur, weil es funktionierte, sondern weil wir sahen: Es bewegt Menschen. Schwimmerinnen und Schwimmer kämpften nicht nur um Zeiten, sondern um Momente. Zuschauer klatschten nicht nur, sie fieberten mit. Und wir? Wir merkten: Es ist wirklich passiert.
Der Moment, in dem Ursula Happe persönlich den Pokal überreichte und Neven Subotic für seine Stiftung die Spende persönlich entgegennahm, war für viele von uns mehr als ein offizieller Programmpunkt – es war ein Gänsehautmoment voller Bedeutung.
Ursula Happe, diese beeindruckende Persönlichkeit mit olympischem Gold und Dortmunder Wurzeln, stand auf einmal nicht mehr nur als Name auf dem Pokal – sie stand dort, mitten unter uns, lächelnd, stolz, würdevoll. Sie reichte dem Sieger die Trophäe – und damit auch ein Stück Geschichte, ein Vermächtnis.
Kurz darauf betrat Neven Subotic das Beckenrand-Podium. Kein PR-Termin, keine große Show – einfach echtes Interesse, ehrliche Dankbarkeit. Er sprach von seiner Stiftung, von Kindern ohne sauberes Trinkwasser, von Hoffnung – und wir alle wussten: Das hier geht über Sport hinaus.
In diesen Minuten stand der Gedanke „Wir könnten...“ nicht mehr auf einem Flipchart. Er stand mitten in der Halle. Er spiegelte sich in goldglänzenden Pokalen, im Applaus des Publikums, in strahlenden Gesichtern – und vielleicht sogar in einem kleinen Kloß im Hals bei denen, die monatelang an diesem Moment gearbeitet hatten.
Aber die eigentliche Gänsehaut kam oft danach – als wir die Nachrichten lasen, die Fotos sichteten, das Feedback sammelten. Dieses Kribbeln, das sagt: „Wir haben etwas bewegt.“
2016 war unser Sprung ins kalte Wasser. Und ja, es war kalt. Und schnell. Und tief. Aber wir sind geschwommen. Und wir haben gespürt: Da ist noch mehr möglich.
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